Außergewöhnliche Museen in Deutschland

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Außergewöhnliche Museen in Deutschland

Wenn Sie im Urlaub in Deutschland sind und das Wetter nicht so toll ist, wissen Sie vielleicht nicht, was Sie tun sollen. Sie müssen sich jedoch keine Sorgen machen, denn es gibt viele interessante Orte, die Sie besuchen können, und die deutschen Museen gehören zu den am häufigsten empfohlenen. Deutschland ist ein Land mit respektablen Museen. Die deutschen Museen haben aber auch eine andere Seite. Hier! Die ungewöhnlichsten Museen in Deutschland.

Valentin-Karlstadt-Museum in München

Karl Valentin und Liesl Karlstadt sind Münchens berühmtestes Künstlerpaar. Im Isartor in der Münchner Altstadt wurde ein ihnen gewidmetes Museum eröffnet. Eine unterhaltsame Mischung aus Information und Neugierde veranschaulicht das Leben und die Arbeit des Paares. Zu sehen sind: 

  • persönliche Gegenstände, 
  • Dokumente, 
  • Fotos,
  • Postkarten. 

Außerdem gibt es typische Valentinsobjekte wie seinen “Winterzahnstocher” und seine Skulptur aus geschmolzenem Schnee sowie zahlreiche Audio- und Videobeiträge. Das Kino zeigt Filmklassiker, die von zwei Multimedia-Genies geschaffen wurden. Die nächste Ausstellung informiert über “Volkssänger”, die seit Mitte des 19. Jahrhunderts ein neues Phänomen in der Kunst darstellen.

Pinsel- und Bürstenmuseum in Bechhofen

Wenn es um Bürsten geht, ist Vielfalt der Schlüssel. Dies ist im Deutschen Pinsel- und Bürstenmuseum in Bechhofen ausführlich dokumentiert. Es gibt Kosmetikbürsten, Zahnbürsten, Kleiderbürsten, Haarbürsten und vieles mehr. Bereits in der Altsteinzeit wurden Höhlenwände mit Pinseln bemalt; die Werkzeuge bestanden aus hohlen Knochen und Haarbüscheln. In sechzehn Räumen werden die Geschichte, die Bestandteile und die Herstellung von Bürsten und Pinseln vorgestellt. Es werden mehr als 2 500 Exponate ausgestellt. Auch der Unterschied zwischen europäischen und asiatischen Pinseln wird deutlich: Die einen wurden zum Zeichnen, die anderen als Schreibwerkzeug verwendet.

Luftmuseum in Amberg

Ich hoffe, ihr geht nie die Luft aus und sie ist auf jeden Fall ein eigenes Museum wert: Luft zum Fühlen, zum Sehen, zum Verstehen, zum Hören. Dieses kreative Museum ist in einem gotischen Gebäude aus dem 14. Jahrhundert in Amberg untergebracht, einer der schönsten Städte der Oberpfalz. Auf drei Etagen präsentiert es Exponate aus den Bereichen Kunst, Architektur, Design und Technik. Interessant und unterhaltsam. Die wechselnden Ausstellungen runden die Schau ab. Das preisgekrönte Museum wurde 2006 aus einer spontanen Initiative des Künstlers Wilhelm Koch heraus gegründet und von einem Verein getragen. Seit seiner Eröffnung hat sich das Luftmuseum Amberg als “Zentrum der Luftkunst” bezeichnet.

Zündholzmuseum bei Bad Kötting

Die ersten praktischen Streichhölzer wurden Anfang des 19. Jahrhunderts entwickelt. Sicherheitszündhölzer gibt es bereits seit den 1850er Jahren. Sie können sich nur an speziellen Reibungsflächen entzünden. Eines der Produktionszentren in Deutschland war der Bayerische Wald am Fluss Weißen Regen. Im Jahr 1950 war die Streichholzfabrik Allemann in Grafenwiesen bei Bad Ketzing der größte Arbeitgeber in der Region. Heute informiert das kleine Streichholzmuseum in Grafenwiesen über die Herstellung von Streichhölzern und die Entwicklung der Herstellungsverfahren von der Handarbeit zur Industrie. Außerdem ist eine Sammlung von Streichholzschachteln zu sehen, die einen Einblick in die Vielfalt der Etiketten gibt.

Grabkreuzmuseum in Ebersberg

Die Kunstschmiede Manfred Bergmeister und Hermann Larasser aus Ebersberg sammeln seit den 1970er Jahren geschmiedete Grabkreuze. Im Jahr 2002 eröffneten sie dort ihr eigenes privates Museum mit Grabkreuzen. Ihr Ziel ist es, den Menschen die jahrhundertealte Kunst der Herstellung von Grabkreuzen und ihrer Symbole näher zu bringen. Kunstwerke aus Schmiedeeisen sind ein wichtiges Kapitel der bayerischen Kulturgeschichte. Das Museum, das in den alten Werkstätten untergebracht ist, spiegelt etwa 500 Jahre Grabkultur und Handwerkskunst wider. Die ältesten Kreuze der Sammlung stammen aus der Frührenaissance, die jüngsten aus modernen Schmieden.

“Hinter Gittern” bei Donauwort

Die ehemalige Zisterzienser-Reichsabtei Keissheim bei Donauwört wurde 1816 in eine Strafanstalt und später in ein Gefängnis (heute Justizvollzugsanstalt) umgewandelt. Das bayerische Justizministerium hat im sogenannten Kaisersaalflügel eine Dauerausstellung “Hinter Gittern” eingerichtet. In vier Etappen wird ein realistisches Bild des Strafvollzugs und seiner geschichtlichen Entwicklung von der körperlichen Bestrafung bis zur Inhaftierung vom 19. Mit Objekten, Fotos und Szenarien. Die Ausstellung gibt einen Einblick in den Gefängnisalltag, die Organisation des Strafvollzugs und die verschiedenen Lebensabschnitte eines Häftlings von der Aufnahme bis zur Entlassung. Auch die Probleme der Überwindung der Freiheit nach der Inhaftierung werden untersucht.

Besenwelten in Günzburg

Machen Gebläse Sie verrückt? Die Besenwelten im schwäbischen Günzburg bieten einen Einblick in die friedliche Welt des Kehrens und Fegens! Sie zeigt Artefakte aus den unterschiedlichsten Materialien und Herkunftsländern, in den verschiedensten Farben und Formen: vom alten Federtuch aus Schloss Nymphenburg bis zum magischen Nimbus 2000 von Harry Potter. Außerdem gibt es viele Geschichten über dieses traditionelle, weltweit verwendete Gerät. Alle Besen sind handgefertigte Einzelstücke. Außerdem gibt es eine schöne Sammlung von aufziehbarem Zinnspielzeug. Alle sind voll funktionsfähig und bereit, zu hüpfen, zu purzeln oder Purzelbäume zu schlagen.

Erika-Fuchs-Haus in Hof

Erika Fuchs wurde 1906 in Rostock geboren, als Johanna Theodolinde Erika Petrie. Die ausgebildete Kunsthistorikerin wurde als Übersetzerin von Micky-Maus-Magazinen berühmt. Ihre stilistischen Mittel der Wortveränderung, die nach ihr “erikativ” genannt werden, sind populär geworden: im Deutschen die Verben auf die Basis bringen – stöhnen, ächzen, grübeln … – ist nicht üblich, gehört aber inzwischen zum allgemeinen Sprachgebrauch. Sie hat die Geräusche nachgebaut: Bang, Boooom, Baboom und ‘Klickeradom’ – letzteres in Anlehnung an Wilhelm Busch. Dem Übersetzer ist es sogar gelungen, Schiller und Goethe in die komischen Geschichten einzuflechten. Erika Fuchs starb 2005 in München. Das “Erika-Fuchs-Haus – Museum für Comic und Sprachkunst” in Schwarzenbach-Bai Hof präsentiert in sieben Räumen ihr Leben und ihr Schaffen.

Ballonmuseum Gersthofen

Schwimmen in der Luft in Schwaben. Das Museum in Gersthofen bei Augsburg informiert über die Ursprünge der Ballonfahrt in Deutschland sowie über die Technik und Produktion von Ballonen. Weitere Themen sind die Verwendung von Ballons in der Wissenschaft und bei den Streitkräften, Ballonfahren als Freizeitbeschäftigung und vieles mehr. Zum Anfassen und Ausprobieren: Steigen Sie in einen schwebenden Heißluftballonkorb oder in eine Nachbildung der Piccard-Gondel (in der der Schweizer Erfinder Auguste Piccard 1931 seinen Stratosphärenflug absolvierte). Die Sammlung ist in einem ehemaligen Wasserturm mit Blick auf Augsburg untergebracht. Gersthofen ist eine der wenigen Abschussrampen für Gasflaschen in Deutschland. Jedes Jahr findet hier ein internationaler Gasballonwettbewerb statt.

Würzburger Prothesensammlung

Buchstäblich aus zweiter Hand: Die Sammlung der Landesbehörde Zentrum Bayern Familie und Soziales (ZBFS) präsentiert gebrauchte Prothesen und orthopädische Hilfsmittel in:

  • Form von Bildern, 
  • Fotos, 
  • Filmen,  
  • Exponaten. 

Ziel ist es, die historische Entwicklung und Vielfalt der Prothesentechnologie zu veranschaulichen. Im 19. Jahrhundert revolutionierten Johann Georg Heine und Bernhard Heine (Erfinder des Osteotoms, eines Instrumentes zum Schneiden von Knochen) in Würzburg die Prothetik. Sie machten die Stadt zur Wiege der Prothetik. Der Praxisteil bietet spannende Einblicke, zum Beispiel mit einem Altersmodellierungsanzug oder einem Exoskelett (Außenskelett). Für den Zusammenbau und den praktischen Teil sollten 1,5 Stunden eingeplant werden.